Eine unglaubliche Flucht in Jugoslawien zwischen 1938 und 1945 Autor: Imre Rochlitz Verlag: mandelbaum verlag Projektcode: P23-5043
Information zum Projekt
WIE EIN FILM IN ZEITLUPE...Eine unglaubliche Flucht in Jugoslawien zwischen 1938 und 1945 (Publikation von Imre Rochitz im Mandelbaum Verlag)
LIKE A MOVIE IN SLOW MOTION… The moving life story of Imre Rochlitz overlaps the immediate experiences of the
adolescent with later memories. It is an extraordinary and revealing testimony of persecution, flight and resistance.
Der Autor, der das Buch mit Unterstützung seines Sohnes, des Opern- und Filmdirektors
Joseph Rochlitz, verfasst hat, wendet sich strikt gegen die Vorstellung, die Frage, wer
überlebte und wer nicht, hätte irgendetwas mit Mut, Belastbarkeit oder Glauben zu tun,
sondern vielmehr mit Zufällen. Einer dieser Zufälle war für den 1925 in Budapest
geborenen, aber seit frühen Kindertagen mit seiner Familie in Wien lebenden Autor ein
Irrtum der Wiener Behörden. Nach dem Anschlusspogrom konnte er die Stadt (allein mit
13 Jahren) nur deshalb in Richtung Jugoslawien verlassen, weil sein ungarischer Pass ein
ganzes Jahr lang gültig war, während die Pässe seines Bruders und seiner Mutter
unmittelbar nach einem zweimonatigen Besuch der Verwandtschaft in Zagreb 1937
abgelaufen waren. Imre blieb bei seinem Onkel in Zagreb, lebte dort im Geheimen, musste
jedoch 1941, nach dem deutschen Angriff auf Jugoslawien und der Machtübernahme
durch das Ustaša-Regime, erneut flüchten. Gemeinsam mit einigen seiner Verwandten
gelang ihm die Flucht in die italienische Besatzungszone an der Adriaküste. Zuvor
überstand er 18 Tage Internierung im größten Ustaša-KZ, dem Arbeits- und Vernichtungslager Jasenovac.
In seiner Darstellung der italienischen »Lager« an der Adriaküste und der Rolle der
italienischen Besatzer ist der Autor um Differenzierung zwischen ihrer scharfen Verfolgung
der Partisanen und ihrem lebensrettenden Einsatz für jüdische Flüchtlinge bemüht.
Das Buch zeichnet sich im Allgemeinen durch einen hohen Grad an
Selbstreflexivität aus, es besticht durch bewegende Schilderungen der Verfolgung, der
auch die Mutter des Autors zum Opfer fiel, sowie tiefer Freundschaften trotz widrigster
Umstände. In seinem bewegenden Bericht überlagern sich die unmittelbaren Erlebnisse
eines Heranwachsenden mit späteren Erinnerungen und Betrachtungen zu einem
außergewöhnlichen und aufschlussreichen Zeugnis von Verfolgung, Flucht und
Widerstand.
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