Projektinformation P25-5973


Das Lager Lackenbach (Publikation von Herbert Brettl in der edition lex liszt 12)


The largest Roma forced labour camp in the German Reich was set up in Lackenbach in Burgenland. Roma and Sinti were interned in the stables of a former dairy farm in order to make places "gypsy-free" and to exploit prisoners as forced laborers.


Am 23. November 1940 wurde im burgenländischen Lackenbach das größte Roma Zwangsarbeitslager im Deutschen Reich eingerichtet. In den Stallungen eines ehemaligen Meierhofes wurden Roma und Sinti interniert, um einerseits Orte „zigeunerfrei“ zu machen und zum anderen arbeitsfähige Häftlinge als Zwangsarbeiter auszubeuten. Das Lager war auch Ausgangspunkt für Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager und somit Teil der nationalsozialistischen Völkermordstrategie. Die Befreiung durch sowjetische Truppen erfolgte Ende März 1945. Das Lager Lackenbach wurde lange nicht als Konzentrationslager bewertet, wodurch die dort Gefangenen vielfach keine Anerkennung als Opfer des NS-Regimes erhielten. Das profunde Werk basiert auf umfassenden Recherchen in österreichischen, deutschen und polnischen Archiven und Bibliotheken und erschließt zudem neue Primärquellen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wahrnehmung des Lagers in der Zivilgesellschaft und bei den Behörden sowie auf dem Nutzen der Zwangsarbeit für die regionale Wirtschaft. Die Verantwortung der Lagerleitung und der Wachmannschaft wird untersucht, ebenso wie die lange bestehende Diskriminierung von Roma und Sinti. Zudem wird die Ablehnung von Opferfürsorgeanträgen nach 1945 beleuchtet, um zu zeigen, wie rassistische Vorurteile und Stereotype die Nachkriegszeit prägten. Die Entwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur wird ebenfalls analysiert. Herbert Brettl ist Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Burgenland, Netzwerkkoordinator von erinnern.at, Burgenland, Projektleiter der „Initiative Erinnern Frauenkirchen“, Herausgeber der Buchreihe „Burgenländische Lebensgeschichten“ und Kurator einer Reihe von zeithistorischen Ausstellungen. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und Bücher zur burgenländischen und westungarischen Zeitgeschichte geschrieben und wurde mit dem Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde. www.lexliszt12.at




Projektverantwortliche
Horvath Horst - edition lex liszt 12
Projektzeitraum
2025-01-01 bis 2025-12-31
Kategorie
Publikation
Region
Österreich
Status
Genehmigt