Mit dem Ende des nationalsozialistischen Regimes 1945 erlangt Österreich eine neue Selbstständigkeit, welche zu Beginn jedoch stark eingeschränkt ist: die vier Alliierten Mächte - Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion - besetzen Nachkriegsösterreich, Wien wird gar, ähnlich wie Berlin, zur vierfach besetzten Stadt. Es ist jene Zeit, in der die Konfrontation des kapitalistischen und kommunistischen Blockes zusehends prägnanter, und damit auch das Misstrauen zwischen dem Westen und dem Osten größer wird.
Kaum wo ist das offensichtlicher als in der Stadt an der Donau - Wien wird zur Stadt der Spione, hier wo sich die verfeindeten Großmächte in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Die USA sollen 700, die UdSSR gar über 2.000 Geheimdienst-mitarbeiter*innen in der Stadt stationiert haben, und tausende Österreicherinnen und Österreicher fungieren der CIA und dem KGB als Spitzel und Informant*innen. Direkt am Eisernen Vorhang gelegen, der den Westen vom Osten über Jahrzehnte trennen sollte, entwickelt sich Wien zum internationalen Schauplatz der Spionage, die geografische Lage, die Infrastruktur, die österreichische Rechtslage, eine Vielzahl an internationalen Organisationen sowie die politischen Rahmen¬bedingungen machen Wien bis heute zur Spielwiese internationaler Geheimdienste. Denn während mit dem Staatsvertrag von 1955 die alliierten Besatzungstruppen abziehen, bleiben die Nachrichtendienste zurück - Schätzungen zufolge sind noch heute rund 7.000 Agentinnen und Spione in der Stadt. Man hat sich in Wien, der Stadt der Spione, eingerichtet.
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