Publikation Gesammelt um jeden Preis!

Buchinformation


Gesammelt um jeden Preis!
Warum Objekte durch den Nationalsozialismus ins Museum kamen und wie wir damit umgehen.
Autor: Pallestrang, Puchberger, Raid (Hg.)
Verlag: Volkskunde Museum
Projektcode: P22-4762


Information zum Projekt


Gesammelt um jeden Preis. Eine Ausstellung zur Provenienzforschung im Volkskundemuseum Wien (20.04. bis 23.11.2023)


Collected at any price. Exhibition on Provenance Research at the Volkskundemuseum Vienna


Im Jahr 2014 hat sich das Volkskundemuseum Wien als erstes privatrechtliches Museum Österreichs dazu entschlossen, Provenienzforschung im Sinne des Kunstrückgabegesetzes, das 1998 im Nationalrat beschlossen worden war, in seinen Sammlungen und Beständen durchzuführen und dabei eng mit der Kommission für Provenienzforschung zusammenzuarbeiten. Ausgehend von seinen spezifischen Objekten, Sammlungen und Beständen entsteht nun ein vielfältiges Projekt, das die für das Museum relevanten Forschungen und Ergebnisse öffentlich und sichtbarer macht und zum Nachdenken, Diskutieren und Weiterdenken einlädt. Es gilt zu zeigen, in welchen Spannungs- und Diskursfeldern sich die Provenienzforschung bewegt und wie sich diese konkret auswirken. Es geht um die Darstellung der kognitiven wie emotionalen Spannungen zwischen der Radikalität der nationalsozialistischen Administration innerhalb des bürgerlichen Rechtssystems und dessen vorsätzlicher Aushöhlung, der Logistik und Infrastruktur des Raubs und des Vermögensentzuges und den affektiven, persönlichen wie kollektiven Erfahrungen von Verlust und Entzug für die vom NS-Regime verfolgten Frauen und Männer. Die Dinge werden in ihrer Wirkmächtigkeit ernst genommen und dahingehend dekonstruiert: Wie verhalten sich Gebrauchs- zu Tauschwert, wie materieller zu ideellem Wert? Wer bewertet diese Dinge zu welchem Zeitpunkt wie, und was bedeutet dies für die involvierten Personen und Institutionen? Was bewirken die der Provenienzforschung potentiell innewohnenden Momente der Objektrückgabe für ein Museum als Ort des Sammelns und Bewahrens? Im Zentrum des Projektes steht eine Ausstellung im Volkskundemuseum Wien, welche anhand der eigenen Geschichte, so auch der hier bereits geleisteten (und noch zu leistenden) Provenienzforschung, zu allgemeinen, verständlichen und nachvollziehbaren Aussagen zur Provenienzforschung generell, zu ihrem Gegenstand, ihren Zielen und Methoden, gelangt. Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Kunstrückgabegesetzes wird die Aufmerksamkeit von den Kunst- zu den Kulturgütern, von den „großen“, häufig international verhandelten Restitutionsfällen hin zu den „kleinen“, „alltäglichen“ Fällen gelenkt, die letztlich den größten Anteil an geraubtem und entzogenem Gut ausmachten. www.volkskundemuseum.at
Projektverantwortliche
Beitl Matthias Mag. - Volkskundemuseum Wien
Projektzeitraum
2022-09-01 bis 2023-12-31
Kategorie
Ausstellung
Region
Österreich
Status
Projekt beendet